Das Die Chirotherapie – wissenschaftlich Manuelle Medizin genannt – befasst sich im Rahmen der üblichen diagnostischen und therapeutischen Verfahren mit reversiblen Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungssystem.
Sie wurde in den letzten Jahrzehnten – obwohl ursprünglich aus der Volksmedizin stammend – von ärztlichen und physiotherapeutischen Spezialisten weiterentwickelt, wissenschaftlich abgesichert und hat sich bis heute millionenfach bewährt.
Die Chirotherapie benutzt manuelle diagnostische und manuelle therapeutische Techniken an der Wirbelsäule und an den Extremitätengelenken, die zur Auffindung und Behandlung der reversiblen Funktionsstörungen dienen. Folgen solcher Funktionsstörungen können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an der Wirbelsäule und den Extremitäten, Taubheits- und Kribbelgefühle, im Bereich der Halswirbelsäule Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel, Seh- und Hörstörungen, Ohrgeräusche, Schluck- und Stimmstörungen, Halsschmerzen und Fremdkörper-, Kloß- und Engegefühle im Hals, Schweißausbrüche und Schlafstörungen sein.
Die Manuelle Medizin umfasst verschiedene Behandlungstechniken, die die Funktionsstörungen und damit auch deren Folgen mildern oder beseitigen:
die kurze Kompression eines muskulären Maximalpunktes mit den Fingern, das quere Reiben einer gestörten Struktur etwa am Sehnen-Muskel-Ubergang, Dehnungsimpulse quer zum Muskelfaserverlauf ohne auf der Hautoberfläche zu reiben.
Passive, meist wiederholte Bewegung durch Entlastung (Traktion) und / oder Gleitbewegung mit geringer Geschwindigkeit und zunehmendem Ausmaß (Amplitude) zur Vergrösserung des eingeschränkten Bewegungsraumes.
Sie werden unter Anleitung des Arztes zur Behebung der Funktionsstörungen der Muskulatur und der Gelenke eingesetzt.
An der Muskulatur
bewusste Entspannung: nach leichter isometrischer (gleichförmiger) Anspannung entspannt der Patient bewusst die zu behandelnden Muskeln (sog. postisometrische Relaxation) Muskeldehnungstechnik: nach minimaler isometrischer Anspannung erfolgt mit geringer Kraft die Dehnung durch den Behandler Dehnungsbehandlung: nach maximaler isometrischer Aktivierung erfolgt die kräftige Dehnung durch den Behandler (sog. Stretching) Entspannung der Muskulatur durch die Aktivierung der gegenwirkenden Muskeln (Antagonisten)
An den Gelenken
Mobilisation unter Ausnutzung der direkten Muskelkraft der gleichwirkende Muskeln (Agonisten) Mobilisation nach postisometrischer Relaxation (Entspannung) Mobilisation unter Ausnutzung der reziproken (wechselseitigen) Hemmung der antagonistischen Muskulatur
Muskel-Energie-Techniken
Verschiedene Behandlungstechniken, die u.a. die postisometrische Muskelentspannung zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit benutzen.